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Spielkartensammler
   
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Reflexionen von einem Sammler

Autor: (dem Web-Master bekannt)

Über vorausschauendes Sammeln

Nun sammle ich schon ein paar Jahre Spielkarten. In dieser Zeit hat sich so einiges angehäuft. Dabei bin ich bestrebt für andere Sammler ein interessanter Tauschpartner zu sein. Ich habe nämlich gehört, dass diese lieber tauschen als verkaufen. Das kann ich durchaus nachvollziehen, denn in erster Linie möchte ich meine Sammlung um interessante Stücke erweitern und nicht einen bescheidenen Gewinn einfahren. Zumal dieser meinen Arbeitsaufwand in keiner Weise abdecken würde bezüglich verpacken, auf die Post bringen, eventuell reklamieren, wenn die Auslieferung, besonders ins Ausland, wieder einmal um Wochen länger dauert als von der Post versprochen, etc...

Doch in der Praxis sieht dies völlig anders aus. Wenn ich Gelegenheiten habe, etwas nicht Alltägliches zu kaufen, so beschaffe ich mir nicht nur ein Stück für meine Sammlung, sondern im Hinblick auf zukünftige Kontakte gleich mehrere davon. Dann biete ich diese bei Alta Carta zum Tausch an. Was jetzt passiert, verstehe ich nun nicht ganz. Es melden sich tatsächlich Interessenten, doch diese fragen nach dem Preis, wollen also kaufen. Wenn ich sie dann frage, was sie mir zum Tausch anbieten können, ist die Antwort meistens: "Nichts!".

Symptomatisch für diesen Zustand möchte ich eine kleine Geschichte erzählen. Im Sommer 2007 hat mich ein Sammlerfreund aus Ungarn besucht, mit dem ich länger in Kontakt bin. Ich konnte ihm einiges von der Kultur meines Landes zeigen. Dann, als wir in einer größeren Stadt waren, wollte er auch traditionelle Spielkarten kaufen. Ich brachte ihn zu verschiedenen Läden, wo er solche recht günstig kaufen konnte. Er war sehr wählerisch und hat dann vom einen und vom anderen Spiel eines genommen. Das billigste kostete etwa 75 Eurocents. Es überraschte mich sehr, wie er so sparsam war und fragte ihn dann: "Willst du nicht noch ein paar solcher Spiele kaufen, die du dann in Ungarn zum Tausch anbieten kannst?" Zuerst schaute er mich erstaunt an, dann überlegte er kurz und schließlich nahm gleich drei solcher Spiele.

Bin ich wirklich der einzige Sammler auf der ganzen Welt, der vorausschauend auf mögliche zukünftige Kontakte sich einen Stock an Tauschobjekten zulegt? Wenn ich diese verkaufen soll, was schon mehrfach von mir verlangt wurde, so kommt es darauf hinaus, dass ich für andere Sammler den ganzen Aufwand betreibe, für ihre Sammlung mich einsetze, das ganze Risiko selbst trage, ohne dass ich schlussendlich etwas davon habe. So stelle ich mir das wirklich nicht vor!


26. Januar 2008

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