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Tarot und Tarock

Was ist der Unterschied zwischen Tarot und Tarock? Eigentlich lässt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten, zumal in anderen Sprachen nur ein Wort für beide Begriffe existiert. Ich werde trotzdem einen Versuch wagen, auch auf das Risiko hin, dass mir etablierte Sammler auf Beispiele hinweisen werden, bei denen meine Definition nicht voll anwendbar ist.

Bei Tarot handelt es sich um eine spezielle Form von Wahrsagekarten. In Duden steht dazu: "dem Tarock ähnliches Kartenspiel, das zu spekulativen Deutungen verwendet wird". Tarock dagegen ist in erster Linie ein reines Kartenspiel. Es kommt vom italienischen Wort "Tarocco". Selbstverständlich können Tarot-Karten auch zum Tarock Spiel verwendet werden. Ein Tarot-Stapel hat im Normalfall 78 Karten; Tarocke dagegen je nach Region unterschiedlich viele, meistens ebenfalls 78, aber auch 54, 64 oder eine andere Anzahl.

Tarot verwendet die italienischen Farbzeichen Münzen, Kelch, Schwert und Stab. Von jedem Farbzeichen gibt es 14 Karten (1-10, B, R, D, K), also ein Total von 56 Karten. Diese werden als die kleinen Arkanen bezeichnet. Dazu kommen noch 22 Trumpfkarten, die grossen Arkanen. Beim Raider-Waite Tarot handelt sich um die Trumpfkarten mit folgenden Werten und Bezeichnungen (in Klammern die Bezeichnungen beim Crowley Tarot, falls abweichend):
0 Der Narr
1 Der Magier
2 Die Hohepriesterin
3 Die Herrscherin (die Kaiserin)
4 Der Herrscher (der Kaiser)
5 Der Hierophant (der Hohepriester)
6 Die Liebenden
7 Der Wagen
8 Kraft (Ausgleichung)
9 Der Eremit
10 Rad des Schicksals (Glück)
11 Gerechtigkeit (Lust)
12 Der Gehängte
13 Tod
14 Mässigkeit (Kunst)
15 Der Teufel
16 Der Turm
17 Der Stern
18 Der Mond
19 Die Sonne
20 Gericht (das Aeon)
21 Die Welt (das Universum)

Diese Reihenfolge kann variieren und vereinzelte Karten können anders genannt werden. So sind "der Papst" und "die Päpstin" häufige Bezeichnungen anstelle von "Hierophant" und "Hohepriesterin". Manche Tarots bestehen nur aus diesen grossen Arkanen, haben also ein Total von lediglich 22 Karten.

Es gibt auch Tarots, bei denen neue Farbzeichen erfunden wurden, z.B. die vier Himmelsrichtungen, die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer oder beim "Haindl" Tarot wurden die Münzen durch Steine ersetzt.

In letzter Zeit ist die Anzahl von Tarots richtiggehend explodiert. Zu unzähligen Themen gibt es Tarots. Sie werden verkauft unter dem Namen "Tarot der Liebe", "Tarot der Weisen Frauen", "Hexen Tarot", "Cat People Tarot" um nur einige zu nennen. Weiter haben verschiedene Künstler den Tarot als Ausdrucksform entdeckt und ihre eigenen Karten entworfen.

Aufgrund dieser riesigen Variation ist es nicht verwunderlich, dass es Sammler gibt, die sich auf Tarots spezialisiert haben. Es dürfte sogar eines der beliebtesten Teilsammelgebiete sein. In diesem Buch möchte ich dieses Thema aber nur streifen. Es gibt unterdessen so viele verschiedene Bilder, dass ein Buch alleine dazu nicht ausreichen würde, dieses Thema erschöpfend zu behandeln.

Von den alten klassischen Tarots werden heute nur noch die wenigsten verwendet. Die meisten davon kann man zwar als Neudrucke oder Faksimileausgaben kaufen, doch da sie in dem Sinne nicht mehr zum Spielen verwendet werden, sehe ich davon ab, diese in Detail aufzuführen.

Folgende Spiele gelten heute als Standardspiele von Tarot und Tarock:

Der Rider Waite Tarot

Der Crowley Tarot

Der Tarot von Marseille

Tarock "Industrie und Glück"

Der Piemontesische Tarock

Der Bolognese Tarock

Der Sizilianische Tarock

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Wahrsagespiele

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